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Bei Bauteilen mit vielen Nuten, Taschen und Kavit?ten nimmt nicht das Ausfr?sen dieser Konturen die meiste Bearbeitungszeit in Anspruch. Viel l?nger als die eigentliche Bearbeitung dauert es, das Werkzeug auf den Nutgrund eintauchen zu lassen, um die gewünschte Tiefenzustellung zu erzeugen. Daher entscheiden sich die Herstellungszeiten solcher Bauteile schon beim Eintauchen. Wir zeigen Ihnen, wie wirtschaftliches Eintauchen aussehen kann, welche Randbedingungen Sie dabei berücksichtigen sollten und welche Richtwerte zielführend sind.
Doch nicht nur die richtige Strategie macht den Unterschied, sondern auch das Werkzeug. So ist der Tauchfr?ser RF 100 Diver von Gühring dazu in der Lage, mit einem Rampwinkel von bis zu 60° einzutauchen. Durch diese steile Zustellung erzielen Sie mit unserem Eintauch-Spezialisten eine Zeitersparnis von bis zu 50 Prozent bei der Herstellung von Nuten und Taschen in Stahl.
M?glich wird dies durch eine speziell entwickelte Eintauchstirn mit einer extremkleinen Querschneide für weniger Druck beim Eintauchen. Gleichzeitig sorgen die besonders gro?en Stirnspanr?ume dafür, dass Sp?ne besser abtransportiert werden. Wie sich diese überlegenheit des RF 100 Divers bei den verschiedenen Eintauch-Anwendungen bemerkbar macht, sehen Sie hier.
So meistern Sie die 5 h?ufigsten Eintauchstrategien
Rampen
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Rampen ist das gleichm??ige Eintauchen in einen Werkstoff und dient h?ufig als Startstrategie bei der Herstellung einer Vollnut oder l?nglichen Tasche. Dabei taucht der Fr?ser schr?g entlang der Z-Achse in das Material ein, f?hrt dann mit konstanter Vorschubgeschwindigkeit waagerecht zurück und erstellt die n?chste Rampe. Diese Strategie hat den Vorteil, dass der Lastanstieg sehr gleichm??ig ist, da nicht abrupt ins Volle gefr?st wird. Durch diese sehr milde Eintauchstrategie werden die Stirnschneiden nur minimal belastet.
Mit herk?mmlichen Fr?swerkzeugen sind üblicherweise Rampwinkel von 2° bis 5° m?glich. Sp?testens bei 10° geben die meisten Werkzeuge auf, weil die Spanabfuhr nicht mehr ausreichend gesichert ist. Gleichzeitig sollte die Schnitttiefe pro Rampe 1xD nicht überschreiten. Wir empfehlen beim Rampen eine Vorschubanpassung fz = 75 %.
Beim Rampen deckt der Diver das gesamte Spektrum ab: Abh?ngig von Werkstoff und Kühlsituation lassen sich mit dem Werkzeug Rampen von 15° bis 45° erstellen. Auch hier gilt es, eine Zustellung von maximal 1xD pro Rampe nicht zu überschreiten. Auch hier k?nnen Sie mit einem gleichm??igen Lastanstieg rechnen. Der RF 100 Diver erlaubt das Rampen mit fz = 100%.
Pendeln
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?hnlich wie beim Rampen taucht auch beim Pendeln das Werkzeug schr?g in das Bauteil ein, allerdings permanent. Das hei?t, das Werkzeug f?hrt eine Bahn nach der anderen schr?g abw?rts, bis die Endtiefe der Nut erreicht ist. Dieses Verfahren wird vor allem dann angewendet, wenn der Platz sehr begrenzt ist.
Da beim Pendeln eine doppelte Zustellung am Ende der Rampe entsteht, ist hier zu beachten, dass die Gesamtschnitttiefe von 1xD nicht überschritten wird. Bei jedem Abw?rtsfahren darf also nur 0,5xD zugestellt werden. Die Werkzeugbelastung ist beim Pendeln etwas h?her, da es bei diesem Verfahren zu st?rkeren Lastspitzen kommt. Deshalb raten wir hier zu reduzierten Rampwinkeln von 1° bis 4° für prozesssicheres Nutpendeln. Die Vorschubanpassung sollte auch beim Nutpendeln fz = 75 % betragen.
Auch beim Pendeln sind mit dem RF 100 Diver gr??ere Rampwinkel von 10° bis 20° m?glich. Dennoch sollten Sie hier auf eine maximale Zustelltiefe von 1xD achten.?Auch hier erlaubt der RF 100 Diver das Pendeln mit fz = 100 %.
Helix
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Die Helixbearbeitung ist dann zu bevorzugen, wenn eine runde oder quadratische Tasche hergestellt werden soll mit Abst?nden, die in alle Richtungen zur Werkstückkante etwa gleich gro? sind. In diesen F?llen ist eine runde Tauchstrategie sinnvoller als eine lineare. Zudem ist das helikale Eintauchen ein sehr sicheres und mildes Verfahren. Weil der Fr?ser dabei aber einen l?ngeren Weg zurücklegen muss, ist die Bearbeitungszeit deutlich l?nger als bei anderen Eintauchstrategien.
Beim helikalen Eintauchen ist die Zustelltiefe zu beachten: Wir empfehlen eine Zustelltiefe von 5 bis 15 Prozent des Durchmessers pro Umlauf in der Helixbahn. Die Helixbahn bzw. die Taschengr??e sollte au?erdem auf keinen Fall zu klein gew?hlt werden bzw. der Fr?ser zu gro?. Ansonsten hat das Werkzeug durch die begrenzte Bewegungsm?glichkeit auf einer sehr engen Bahn keine M?glichkeit, die Sp?ne abzutransportieren. Deshalb ist der kleinste zu erzeugende Taschen-Durchmesser 1,7xD. Hier ist eine Vorschubanpassung von fz = 100 % zu empfehlen. Hier kann der Vorschub der Nut-Werte von fz = 100 % genutzt werden.
Beim helikalen Eintauchen erarbeitet sich der RF 100 Diver einen deutlichen zeitlichen Vorsprung gegenüber der Standardgeometrie. So sind Zustellungen von 10 bis 30 Prozent des Durchmessers pro Umdrehung kein Problem. Der Grund: Pro Umlauf sind mit dem Tauchfr?ser doppelt so hohe Zustellungen m?glich. Durch diese kürzere Bearbeitungszeit minimiert sich beim RF 100 Diver auch der Verschlei?, da die Schneiden kürzer beansprucht werden. Somit erhalten Sie mit dem VHM-Fr?ser trotz h?herer Parameter auch h?her Standzeiten als mit herk?mmlichen Werkzeugen. Auch hier gilt wieder: Der minimal zul?ssige zu erzeugende Durchmesser ist 1,7xD.
Stechen
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Stechen wird auch oft als Plunching bezeichnet und dann angewendet, wenn tiefe, lange Nuten hergestellt werden sollen oder mit langauskragenden Werkzeugen gearbeitet wird. Au?erdem ist das Stechen eine sehr einfache Methode, um bei engen Radien das Aufma? in den Ecken zu beseitigen. Damit ist das Stechen eine Alternative zu Strategien, bei denen es aufgrund hoher Radialkr?fte zu Problemen kommt. Bei diesem Verfahren sticht der Fr?ser axial nach unten, es wird also nur seitlich zugestellt.
Beim Stechen werden in der Regel 25 Prozent des Fr?ser-Durchmessers seitlich zugestellt und dann auf die komplette Reichweite in das Werkstück gestochen bis auf Schneiden- bzw. Freischliffl?nge. Auch hier ist ein Vorschubanpassung von fz = 100% sinnvoll.
Auch beim Stechen kommt man mit dem RF 100 Diver wesentlich schneller voran, denn hier kann bis zu 40 Prozent (0,40xD) radial zugestellt werden. Das Eintauchen ist dabei mit unverminderten Vorschüben m?glich. Die Sp?ne werden beim Diver perfekt seitlich abtransportiert.
Bohren
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Auch mit einem Fr?ser kann gebohrt werden. Allerdings ist diese Anwendung oft mit Komplikationen verbunden, weil der Fr?ser im Vergleich zu einem Bohrer einen viel dickeren Kerndurchmesser hat. Dadurch sind die Spannuten weniger tief und die Spanr?ume fallen deutlich kleiner aus. Diese mangelnde Spanabfuhr und thermische Belastung kann zu signifikanten Standzeitverlusten sowie Ausbrüchen der Schneidkanten führen.
Wegen der kleinen Spanr?ume sollte die Tiefenzustellung beim Bohren mit einem Fr?ser nicht mehr als 0,5xD betragen. Sobald diese Tiefe erreicht ist, sollte das Werkzeug zum Entspanen aus der Bohrung gefahren werden, bevor weiter in die Tiefe gebohrt wird. Auch der Vorschub sollte deutlich verringert werden auf fz = 50 %.
Der RF 100 Diver bohrt mit den gleichen Parametern, die sonst auch für das seitliche Fr?sen verwendet werden. Das hei?t, Sie k?nnen mit dem vollen Vorschub bohren bis zu einer Tiefenzustellung von 1xD. Wenn Sie tiefer bohren wollen, sollten Sie auch hier einen Entspanzyklus einplanen.
Welche Vorschubanpassungen Sie bei den verschiedenen Anwendungen des RF 100 Divers vornehmen sollten, k?nnen Sie unserer Schnittwerttabelle entnehmen. Dort finden Sie au?erdem alle auf die jeweilige Eintauchstrategie und den Werkstoff bezogenen Schnittwerte.
Mehr Tricks zum Thema Eintauchen verraten wir Ihnen in unserem Web-Seminar ?Eintauchstrategien mit dem Allrounder RF 100 Diver“ in der Gühring-Academy. Jetzt hier?registrieren und loslegen!
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